Vonnegut-Ausstellungskoffer

Eine Kofferausstellung – Kurt Vonnegut, Schlachthof 5 und das Bombenfeuer

Kein Datum des 20. Jahrhunderts zeichnete Dresden so langanhaltend und markant wie der 13. Februar 1945. Das Bombenfeuer „hat sie, in einer einzigen Nacht und mit einer einzigen Handbewegung, weggewischt“ schreibt Erich Kästner über das Schicksal seiner Heimatstadt.

Anlässlich des Jahrestages berichtet die neue Koffer-Ausstellung des Erich-Kästner-Museums von diesen Ereignissen aus einer ungewöhnlichen Perspektive. Der damals 22-jährige Kurt Vonnegut geriet als amerikanischer Soldat in deutsche Kriegsgefangenschaft und überlebte die Bombardierung am 13. Februar mit anderen Gefangenen im Keller des ehemaligen Schlachthofs Nr. 5. Nach seiner Rückkehr in die USA und einer langanhaltenden Unfähigkeit, das Erlebte aufschreiben zu können, veröffentlichte er 1969 mit „Slaughterhouse-Five“ seine fiktionale Bearbeitung der Geschehnisse. Schnell wurde der Roman ein Weltbestseller und avancierte zu einem der Hauptwerke des Pazifismus.

Die Ausstellung versammelt Material zur Person Kurt Vonneguts, zu seinen Werken und seiner persönlichen Auseinandersetzung mit den Kriegserlebnissen, verknüpft mit historischen Materialien zur Dresdner Bombennacht. Sie bildet damit eine Ergänzung zur Gedenkwand des Architekten und Künstlers Ruairí O’Brien, die dieser in Zusammenarbeit mit den Deutschen Werkstätten Hellerau und der Messe Dresden, die auf dem Gelände des damaligen Schlachthofes angesiedelt ist, geschaffen hat.

Zu sehen ist die Kofferausstellung ab 27.8.18 im Obergeschoss des Literaturhauses Villa Augustin in der Antonstraße 1 am Albertplatz, von Sonntag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr.